Lüderitzstraße
Der am 16.7.1834 geborene Kaufmann Adolf Lüderitz ist als der Begründer des deutschen Kolonialgebietes in Südwestafrika zu betrachten.
1883 wurde in seinem Auftrag die Bucht Angra Pequena von einem einheimischen Oberhaupt der Nama erworben um eine erste Niederlassung in dem bisher von keiner Kolonialmacht beanspruchten Gebiet zu gründen.
Einige Monate später schloss er einen neuen Vertrag ab, welchen er genau so wie den ersten Vertrag mit Geld und Gewehren bezahle, mit dem er die Küste bis zur Oranje-Mündung sowie Nutzungsrechte der Küste sowie 20 Meilen landeinwärts erwarb. Das Oberhaupt der Nama ging allerdings von englischen Meilen, welche ca. 1,6 km lang sind, aus, Lüderitz hingegen beansprucht nach Vertragsabschluss das Gebiet anhand von deutschen bzw. geografischen Meilen, welche ca. 7,5 km Länge aufweisen. In der Summe beanspruchte er somit statt vermuteten 32 km landeinwärts einen Streifen von 148 km Breite.
Diesen Besitz versuchte er wiederholt unter den Schutz des Kaiserreiches stellen zu lassen, was erst gelang als das Britische Empire sein Interessensgebiet über Südafrika hinaus zu erweitern versuchte. 1884 wurde Lüderitz Gebiet zum ersten „Schutzgebiet“ des Kaiserreiches erklärt und bildete die Keimzelle für Deutsch-Südwestafrika.