Jahnstraße/Jahnplatz

vor 1933
Umbenennung
1911/1945
zweite umbenennung
heutiger name
Jahnstraße/Jahnplatz

Sowohl die Neustadter Jahnstraße als auch der Jahnplatz in Lachen beziehen sich beide auf den als „Turnvater Jahn“ bekannt gewordenen Johann Friedrich Ludwig Christoph Jahn.

Die Jahnstraße erhielt ihren Namen vor 1911 und der Jahnplatz nach 1945

1811 gründete dieser den ersten Turnverein Deutschlands in Berlin, nach diesem Vorbild gründeten sich bis 1818 in über 150 Städten Turnvereine.

Jahn verfolgte aber von Anfang an neben der Fitness auch andere Ziele, so wollte er neben sittlicher Erziehung auch ein nationales Bewusstsein für ein vereintes Deutschland schaffen. Diesem Ziel sollte das Training als paramilitärische Ausbildung im bevorstehenden Kampf gegen die Herrschaft Napoleons und der Franzosen gelten.

1817 initiierte Jahn beim Wartburgfest der eng mit den Turnern verknüpften Burschenschaften eine Bücherverbrennung. Nach dem Mord an August von Kotzebue 1819 wurden sowohl die Burschenschaften als auch die Turnerschaften verboten und Jahn und sein nächstes Umfeld waren staatlichen Repressionen ausgesetzt. Im Juli 1819 festgenommen verbrachte Friedrich Ludwig Jahn sechs Jahre in Festungshaft bis er 1925 freigelassen wurde.

Die junge demokratisch geprägte Nationalbewegung kritisierte er dauerhaft. 1940 wurde er rehabilitiert und die Turnbewegung kurz darauf wieder entkriminalisiert. 1848 wurde Jahn in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt.

Heutzutage werden insbesondere seine völkisch nationalistischen Aussagen immer wieder problematisiert, genau so seine Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden.

„sein übersteigerter völkischer Nationalismus und die Gleichsetzung von Deutschtum und Christentum als wirkungsmächtig für die weitere Entwicklung des Antisemitismus.“ (Kroiß et al., page 47). Wobei hier von einer frühen und religiös geprägten Form von Antisemitismus, dem Antijudaismus gesprochen werden muss.