Familie Kern
Von 1918 bis zum 22.10.1940 lebte die Familie Kern in der Amalienstr. 4 und betrieb dort eine Weinbrennerei und Weinsteinhandlung.
Ferdinand Kern
geboren 1867, erlernte den Beruf seines Vaters, der Weinsteinhändler in Edenkoben war.
Helene Kern geborene Mayer,
Seine Frau, Helene Kern geborene Mayer, wurde 1973 in Gau-Bickelheim geboren, ihr Vater war Weinkommissionär in Worms.
Die Söhne Emanuel Ernst (geb. 1899) und Alfred (geb. 1903) arbeiteten im elterlichen Betrieb mit.
Die Tochter Johanna (geb. 1901) heiratete nach Amerika und überlebte somi tals einziges Familienmitglied den Holocaust.
Am 11.11.38 wurden Ferdinand Kern und sein Sohn Emanuel Ernst mit anderen Neustadter Juden inhaftiert und ins Konzentrationslager nach Dachau verschleppt, von wo sie aber nach einer gründlichen Einschüchterung nach etwa fünf Wochen wieder entlassen wurden.
1939, als der Miterschutz für die Juden aufgehoben wurde, so dass sie jederzeit auf dieStraße gesetzt werden konnten, wurde das Haus Amalienstr. 4 zu einem sog. "Judenhaus", in das aus der Wohnung vertriebene Juden, willkürlich zusammengewürfelt, einquartiert wurden.
Der letzte Hinweis auf die Familie Kern in den Neustadter Akten ist der 22.10.1940 mit derNotiz "evakuiert". Gemeint ist hier die Deportation von Ferdinand, Helene, Ernst und Alfred Kern mit 822 pfälzischen Juden nach Gurs.
Alfred Kern starb bereits am 4.12., sein Vater Ferdinand Kern am 26.12., Helene Kern starb wahrscheinlich im Januar 1945 in Gurs, der Sohn Emanuel Ernst Kern kam noch bis nach Auschwitz. Das Todesdatum ist nicht bekannt.
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