Einladung zur öffentlichen Gedenkfeier Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2024
Einladung zur öffentlichen Gedenkfeier
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
am Samstag, 27. Januar 2024 16:00 Uhr
Stiftskirche (Am Marktplatz 2, Neustadt an der Weinstraße )
mit
Oberbürgermeister Marc Weigel und
Schülerinnen und Schülern
Neustadter Schulen
Mit musikalischer Begleitung
Proklamation des Bundespräsidenten vom 3. Januar 1996
1995 jährte sich zum 50. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In diesem Jahr haben wir uns in besonderer Weise der Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und Völkermordes erinnert und der Millionen Menschen gedacht, die durch das nationalsozialistische Regime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. Symbolhaft für diesen Terror steht das Konzentrationslager Auschwitz, das am 27. Januar 1945 befreit wurde und in dem vor allem solche Menschen litten, die der Nationalsozialismus planmäßig ermordete oder noch vernichten wollte.
Die Erinnerung darf nicht enden; sie muß auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.
Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und je-
der Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.
Ich erkläre den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
(BGBl 1996 I S.17)
Weitere Veranstaltungen
#WissenWasWar
Unter dem Hashtag #WissenWasWar werden Gedenkstätten, Erinnerungsorte und Museen an die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen erinnern und Wissenswertes zu Menschen, ihren Biographien und ihren Geschichten teilen. Historisches Wissen wird gerade in Zeiten von Desinformation, Verschwörungsmythen und Geschichtsverzerrungen immer bedeutender es ist wichtig, zu #WissenWasWar, auch um darüber nachdenken zu können, in welchem Verhältnis aktuelle Ereignisse zur Vergangenheit stehen.
Stolperstein-Aktion
Wie bereits im vergangenen Jahr, wird die Gedenkstätte für NS-Opfer auch in diesem Jahr zum 27. Januar die in Neustadt an der Weinstraße verlegten Stolpersteine putzen. So soll die Erinnerung an die Opfer aufrechterhalten und dieser Teil des größten Mahnmals der Welt wieder sichtbarer gemacht werden.
Podiumsdiskussion zur Zukunft der Erinnerung- und Gedenkkultur in Rheinland-Pfalz
Verfolgtenverbände haben eine lange Geschichte der Ausgrenzung – auch in der Erinnerungskultur. Nur die massiven Proteste seit den 1980er Jahren haben dazu geführt, dass nach und nach überhaupt eine Wahrnehmung dafür entstand, wie umfangreich die Ausgrenzungspolitik der NS-Diktatur war – und dass sie in der Bundesrepublik (teilweise mit den Gesetzen der NS-Diktatur) fortgesetzt wurde. Seit einiger Zeit beobachten Verbände der Verfolgtenorganisationen die Tendenz, dass Erfahrungen, Expertisen und Perspektiven in der Erinnerungs- und Gedenkkultur durch ein „wissenschaftliches Expertentum“ ersetzt werden sollen.
Mit der Fortsetzung von Exklusion und dem Ausschluss aus Entscheidungsstrukturen der Gedenkstätten verbinden die Verfolgtenvertretungen die Sorge, dass die Deutungsmacht wieder allein von der Dominanzgesellschaft übernommen wird. Dies degradiert jedoch die NS-Opfer und die Betroffenen der Nachkriegszeit wieder zum Objekt bzw. Forschungsgegenstand. Darüber hinaus gefährdet es auch deren gleichberechtigte Teilhabe in Staat und Gesellschaft.
Die Verfolgtenverbände laden zum Gespräch am 26. Januar 2024 nach Landau in die Evangelische Stiftskirche Landau (Marktstraße 93) um 18.30 Uhr ein.